Angststörungen und Schlafprobleme gehören zu den häufigsten psychischen Beschwerden in Deutschland. Millionen Menschen leiden unter chronischer Anspannung, Panikattacken, innerer Unruhe oder dauerhaft schlechtem Schlaf. Angesichts der Nebenwirkungen klassischer Medikamente – etwa Benzodiazepine oder Schlafmittel – suchen viele Betroffene nach alternativen Behandlungswegen. Cannabis wird dabei zunehmend als potenzielles Mittel zur Linderung diskutiert. Doch wie solide ist die Evidenz? Und wo liegen die Risiken?
Viele Menschen berichten subjektiv über positive Effekte von Cannabis auf:
Insbesondere das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) ist frei erhältlich und wird häufig als „natürliches Beruhigungsmittel“ beworben. Der psychoaktive Wirkstoff THC hingegen unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und ist nur auf ärztliche Verschreibung bei schwerwiegenden Erkrankungen zugelassen.
Cannabinoide beeinflussen das Endocannabinoid-System, das u. a. an der Regulation von:
CBD wirkt in Studien anxiolytisch (angstlösend), vermutlich über eine Modulation von Serotoninrezeptoren (5-HT1A).
THC hingegen kann in niedriger Dosis beruhigend wirken – in höherer Dosis jedoch Ängste verstärken oder sogar Panik auslösen.
Die Evidenzlage ist uneinheitlich und teilweise widersprüchlich:
Problematisch ist: Viele Studien sind klein, kurzzeitig und methodisch heterogen. Placeboeffekte spielen eine erhebliche Rolle.
Psychotherapeut:innen und Fachärzt:innen sind zurückhaltend:
„Cannabis ist kein Ersatz für Psychotherapie oder eine strukturierte Angstbehandlung. In Einzelfällen kann es unterstützend wirken, muss aber sehr differenziert eingesetzt werden.“
— Dr. med. Laura Heinze, Fachärztin für Psychiatrie„Bei Schlafproblemen können CBD-Präparate helfen, den Einstieg in eine bessere Schlafhygiene zu erleichtern – sie sind aber kein Allheilmittel.“
— Dipl.-Psych. Jens Koch, Verhaltenstherapeut
Cannabis – insbesondere CBD – bietet potenzielle Ansätze zur Linderung von Angst und Schlafstörungen. Die Studienlage ist jedoch lückenhaft, und die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden. Für eine verantwortungsvolle Anwendung braucht es klare Indikationsstellungen, ärztliche Begleitung und eine Integration in ein ganzheitliches Behandlungskonzept.
Zwischen Placebo und Potenzial ist noch viel Raum für fundierte Forschung.
Angststörungen und Schlafprobleme gehören zu den häufigsten psychischen Beschwerden in Deutschland. Millionen Menschen leiden unter chronischer Anspannung, Panikattacken, innerer Unruhe oder dauerhaft schlechtem Schlaf. Angesichts der Nebenwirkungen klassischer Medikamente – etwa Benzodiazepine oder Schlafmittel – suchen viele Betroffene nach alternativen Behandlungswegen. Cannabis wird dabei zunehmend als potenzielles Mittel zur Linderung diskutiert. Doch wie solide ist die Evidenz? Und wo liegen die Risiken?
Viele Menschen berichten subjektiv über positive Effekte von Cannabis auf:
Insbesondere das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) ist frei erhältlich und wird häufig als „natürliches Beruhigungsmittel“ beworben. Der psychoaktive Wirkstoff THC hingegen unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und ist nur auf ärztliche Verschreibung bei schwerwiegenden Erkrankungen zugelassen.
Cannabinoide beeinflussen das Endocannabinoid-System, das u. a. an der Regulation von:
CBD wirkt in Studien anxiolytisch (angstlösend), vermutlich über eine Modulation von Serotoninrezeptoren (5-HT1A).
THC hingegen kann in niedriger Dosis beruhigend wirken – in höherer Dosis jedoch Ängste verstärken oder sogar Panik auslösen.
Die Evidenzlage ist uneinheitlich und teilweise widersprüchlich:
Problematisch ist: Viele Studien sind klein, kurzzeitig und methodisch heterogen. Placeboeffekte spielen eine erhebliche Rolle.
Psychotherapeut:innen und Fachärzt:innen sind zurückhaltend:
„Cannabis ist kein Ersatz für Psychotherapie oder eine strukturierte Angstbehandlung. In Einzelfällen kann es unterstützend wirken, muss aber sehr differenziert eingesetzt werden.“
— Dr. med. Laura Heinze, Fachärztin für Psychiatrie„Bei Schlafproblemen können CBD-Präparate helfen, den Einstieg in eine bessere Schlafhygiene zu erleichtern – sie sind aber kein Allheilmittel.“
— Dipl.-Psych. Jens Koch, Verhaltenstherapeut
Cannabis – insbesondere CBD – bietet potenzielle Ansätze zur Linderung von Angst und Schlafstörungen. Die Studienlage ist jedoch lückenhaft, und die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden. Für eine verantwortungsvolle Anwendung braucht es klare Indikationsstellungen, ärztliche Begleitung und eine Integration in ein ganzheitliches Behandlungskonzept.
Zwischen Placebo und Potenzial ist noch viel Raum für fundierte Forschung.